Mittwoch, 9. November 2011

Pay and get an A

Nach unserem Lombok Trip stand uns noch eine Woche Uni bevor, danach ging es in die verdienten Ferien. ;) In der letzten Woche ist Unitechnisch nicht viel passiert, unseren ersten schriftlichen Test in Bahasa Indonesia haben wir dann auch noch alle gemeistert. Donnerstag war dann die erste Charity-Party (Gewinn ging an ein Waisenhaus, also trinken für den guten Zweck) War eine lustige Feier auf der viel getrunken wurde und in einer Schlägerei zwischen Studenten und Einheimischen endete. (Charity-Schlägerei) Also alles in allem eine gelungene Feier.
Wir haben in der Woche ebenfalls unsere Tickets nach Flores gekauft und so haben wir bis es losging (Dienstag) noch ein paar schöne Tage auf Bali verbracht.


FLORES:
Am Dienstag in der Früh ging es also wieder los. Jack, Manu und ich sind mit dem Taxi zum Flughafen und kurz nachdem wir auch unsere Rückflüge gebucht hatten sind wir auch zum Check-In. Bei Inlandflügen läuft des hier ein bisschen anders ab. Keine wirklichen Sicherheitskontrollen, man darf Liter Flaschen Wasser mit an Bord nehmen (Gurken auch) und Boardingtime war 15 Minuten vor Abflug. Leicht Überrascht waren wir dann schon als wir unseren Flieger gesehen haben. Eine doch eher kleine Maschine mit gerade mal 56 Sitzplätzen.(Aber immerhin gab es eine kleine Mahlzeit an Board auf dem 1 ½ Stunden Flug)
In Maumere (Flores) angekommen gab es schon den nächsten Lacher. Der Flughafen war kaum größer als eine deutsche Tankstelle und das Gepäck wurde per Hand durch eine kleine Öffnung auf das 2 Meter Gepäckband geschoben. (Übrigens haben die Einheimischen keine Koffer sondern einfach nur größere Kartons die sie dann gut zusammenschnüren.)
Am Flughafen mussten wir dann ebenfalls feststellen, dass unsere Handys nicht funktionieren (gibt nur ein Handynetz auf Flores) und wir somit anfangs keinerlei Kontakt zu Bali und Welt aufnehmen konnten. Wir wurden dann gleich von einem Fahrer zum Gading Hotel gebracht. Hotel war wegen Low-Season relativ leer. Nach einer kurzen Stärkung sind wir dann in ein kleines Dorf via Bemo (öffentliche Verkehrsmittel!!!) gefahren. Das Dorf war stark verdreckt und eine absolut krasse Erfahrung. Sehr arme Familien aber tausende von Kinder. (Verhütung gibt es hier einfach nicht) Kaum aus dem Bemo ausgestiegen (in dem mit 120 Dezibel Hip-Hop Musik die Straße beschallt wurde) kamen uns auch schon die ersten Kinder enzgegengelaufen und haben „Photo, photo“ gerufen. Eine halbe Stunde später hatten wir dann gefühlte 1000 Bilder von Kindern, die sich immer ohne Ende freuten wenn man ihnen dann das Foto auch gezeigt hat. Ja die Menschen dort leben zusammen mit Ratten und in absolut winzigen Holzhütten. Geschlafen wird auf dem Boden und ab und an sieht man Mütter die ihre Kinder auf der Terrasse lausen. Wieder einmal war es erstaunlich wie die Kinder trotz absoluter Armut immer ein Lächeln auf den Lippen hatten und sehr fröhlich gewirkt haben. Viele Touristen kommen jedenfalls nicht in das Dorf.
Am Abend sind wir dann am Hafen Fischessen gegangen und sind dann via Rollertaxi zurück zum Hotel. Die Nacht war der absolute Horror. Keiner von uns hat auch nur eine Minute geschlafen da es in der Nacht einfach nur abartig heiß war und man beim bloßen liegen einfach krass geschwitzt hat.
Mittwoch früh, kurz vor 6 ging es dann mit dem öffentlichen Bus in Richtung Moni, unserem nächsten Stopp. (4 Std. Fahrzeit) Fahrt war sehr anstrengend da die Busse keine wirklich angenehmen Sitze haben. (und in Deutschland niemals eine Zulassung bekommen würden) Auf der Fahrt fiel uns ebenfalls auf, dass die Frauen und Kinder die Busfahrten nicht ganz so gut vertragen und in unregelmäßigen Abständen kleine schwarze Tüten füllen, welche dann vom Fahrer einfach aus dem Fenster geworfen werden.
In Moni angekommen waren wir erstmals froh, dass das Klima (aufgrund der höheren Lage) deutlich kühler war. Im „Hotel“ wurden wir sehr freundlich Empfangen und die alte Dame hat uns sehr hilfreiche Tipps gegeben.
Haben dann noch kurz die Gegend erkundet und sind dann doch recht früh ins Bett.
Donnerstag sind wir um 3.40 Uhr aufgestanden und mit einem kleinen Bus in den Kelimutu National Park gefahren. Leicht müde sind wir dann Richtung Gipfel losgegangen. Nachdem wir gesehen haben, dass die Sonne gleich aufgeht, wurde unser Schritt schneller und ziemlich erschöpft sind wir dann nach 20 Minuten endlich oben angekommen. Es war echt irre kalt (Jacke und lange Hose) aber ein unfassbar schönes Erlebnis wie die Sonne über Flores aufgegangen ist. Vor uns lagen die drei verschiedenfarbigen Kraterseen der Vulkane. Näheres zu den Farben kann auf dem Bild gesehen werden. Wir haben recht viele Fotos geschossen und uns dann noch ein POPMIE gegönnt. (ja auch hier oben wird Essen verkauft) Anfangs waren wir noch komplett alleine auf dem Gipfel aber nach und nach kamen dann doch noch ein paar andere Besucher hoch. (auch 2 englische Mädchen, mit Sandalen, ärmellosen Top und Mini-Rock. So wie man die englischen Mädels kennt. Haben sich aber wortwörtlich den Arsch abgefroren…) zurück zum Hotel sind wir dann zu Fuß gegangen.
Es wurde immer wärmer und das Bergablaufen war dadurch nochmal eine echte Tortur. Auf dem Weg sind wir noch an ein paar kleinen Dörfern vorbei gekommen (Jack hat eine kleine Wildsau gefangen) und kurz vor dem Ende haben wir dann noch ein ausgiebiges Bad in einem Wasserfall genommen.
Nach dem Mittagessen sind wir dann mit einem Auto (was zufällig angehalten hat und uns für einen guten Preis mitgenommen hat) nach Ende gefahren. Die Fahrt war absolut irre. Ich habe noch nie jemanden gesehen der so schlecht Auto fährt. Der Typ konnte nur Vollgas und Vollbremse. Nach 1 Stunde 20 Minuten waren wir bereits in Ende (eigentliche Fahrzeit 2 Stunden). Kurz vor unserem Ziel passierte es dann: der junge Bursche in der letzten Reihe hat seinen Magen ausgeleert. Leider nicht in Richtung Fenster oder seinem Schoß sondern einfach gerade nach vorne. Glücklicherweise saß ich ganz links außen und bekam dadurch nur wenig ab. Jack und vor allem Mampfi wurden hingegen voll erwischt.
Manu war von oben bis unten komplett voll, sogar in den Haaren. Der Fahrer ist dann in einem irren Tempo (der Typ hätte alles getötet was plötzlich auf die Straße gelaufen wäre) zu einem Wasserloch gefahren wo wir uns dann waschen konnten. Anschließend hat uns der Fahrer dann zum Hotel gebracht und leicht angepisst sind wir dann (ohne T-Shirt und Manu im Bikini wegen waschen davor) Richtung Rezeption. Dem Fahrer wollten wir eigentlich nix geben, haben dann aber bissel was gezahlt weil er nicht abhauen wollte. Total verärgert und fluchend ist er dann abgezogen.
Nächstes Problem war dann das das Hotel bzw. die Anlage Muslimisch war und wir alle halbnackt darin standen. (vor allem bei Frauen die sonst mit Kopftuch oder verschleiert rumlaufen kam Manus Auftritt nicht sooo gut an) Nachdem wir deswegen auch eher unfreundlich behandelt wurden haben wir uns dann entschieden das Hotel zu wechseln. Der Tag war natürlich damit im Eimer und auch die Aufmunterungsversuche von Jack halfen vorerst nichts. Wir haben uns dann noch ein bisschen in der Stadt umgesehen und konnten am Ende beim besten Willen nicht nachvollziehen WARUM lonely planet diesen Ort anpreist. Aber wir haben ja vorher schon ab und an gesehen, dass der Reiseführer absolut nicht immer der beste ist und es gut ist immer ein paar mehrere bzw. andere Reiseführer noch durchzulesen.
Freitag in der Früh ging es dann mit dem Bus weiter in Richtung Riung.
Nach 6 Stunden Fahrt (wobei wir die letzten 2 Stunden auf Holzbänken auf einer Truck-Ladefläche gesessen haben) sind wir in Riung angekommen. Die Fahrt war absolut grandios. Direkt neben der Straße wachsen hier Mangos, die man einfach nur herunter pflücken muss und auch Kakao oder Baumwolle ist oft zu sehen. Riung ist eher ein Dorf und die Gegend ist aufgrund der Hitze sehr sehr trocken. Ziemlich Strange, dass die Menschen hier trotzdem einfach offene Feuer überall machen.
Die Leute von der Unterkunft waren sehr freundlich und haben uns sehr weitergeholfen. Es war wieder einmal unfassbar warm in dem Ort und leider gab es keinen direkten Badestrand wo man sich erfrischen hätte können. Strom gab es übrigens auch nur von 18-6 Uhr in der Früh.
Samstag haben wir dann eine Bootstour zu den kleinen vorgelagerten Inseln gemacht. (übrigens 23 Stück jedoch wird immer von 17 Inseln gesprochen da der Indonesische Unabhängigkeitstag am 17ten ist…..komische Theorie aber naja…) Nachdem wir an der ersten Insel ein bisschen Schnorcheln waren (wunderschön, viele bunte Fische und Korallen) sind wir weiter zur nächsten Insel wo wir am Strand ein bisschen gelesen haben und ebenfalls baden und schnorcheln waren. Währenddessen wurde Fisch für uns gegrillt. War auch sehr interessant zu sehen wie dort gegrillt wird.
Der Rost bestand aus bisschen dickeren Bambusstäben und als Kohle wurden alte Kokosnussschalen verwendet. Der Fisch hat auf jeden Fall echt super geschmeckt. Danach ging es auf eine weitere kleine Insel auf der wir jedoch nur geschlafen haben ;) Auf dem Rückweg haben wir dann noch kurz in einer Bucht gehalten und tausende von Flughunden gesehen, die in den Mangrovenwäldern hingen und von Zeit zu Zeit wild durch die Gegend geflogen sind. Der Tag war echt cool… einziger negativer Punkt war, dass wirklich viel Müll (auch beim schnorcheln) im Meer rumlag und man wieder einmal sehen konnte dass die Menschen hier von richtiger Abfallentsorgung einfach noch nichts gehört haben.
Sonntag waren wir dann in der Früh auf dem Markt um Früchte zu kaufen. Uns ist schon öfter auf Lombok und auch auf Bali aufgefallen, dass viele Einheimische immer einen komplett roten Mund haben. (sieht aus als würden sie krass bluten)
Auf dem Markt haben wir dann die Antwort darauf gefunden. Es handelt sich um irgendwelche pflanzlichen Sachen auf denen die Menschen herum kauen. (2 kleine braune Scheiben und ein grüner Stängel, der dann in Mehl getunkt wird) Isst man die Sachen einzeln entsteht noch keine Wirkung, schmeckt einfach nur eklig. Wenn man aber alle 3 Sachen zusammen isst (noch viel ekliger) dann färbt sich alles rot. (was denke ich von den Scheiben kommt) Unfassbar wie sich innerhalb kürzester Zeit der ganze Mund mit Spucke füllt, einfach so. Und wenn man dann die Brühe ausspuckt ist alles rot. ;) Daher kommen dann auch die ganzen roten Flecken auf der Straße. Jack und ich haben das Zeug interessehalber probiert aber dann doch auch recht schnell wieder ausgespuckt. Die Einheimischen die sich um uns versammelt hatten fanden es aber recht witzig. Anschließend sind wir mit einem Rollertaxi (Ojek genannt) zu einem Strand gefahren, der vom lonely planet empfohlen wurde. War aber auch eher mäßig und man fragt sich, ob die Redakteure da tatsächlich auch wirklich selber waren. Haben fast den ganzen Tag gelesen und auch ein bisschen Karten gespielt.
Montag ging es wieder einmal sehr früh weiter in Richtung Bajawa. 6 Stunden Fahrzeit und dieses Mal in der letzten Reihe um keine weiteren negativen Buserlebnisse zu machen. (dachten wir…) In Bajawa war das Klima wieder ein bisschen kälter da der Ort zwischen Vulkanen und Bergen liegt.
Kaum waren wir aus dem Bus draußen, hat es auch schon angefangen zu regnen. (Bajawa wird auch „Regenstadt“ genannt) Nach einem kurzen Spaziergang sind wir dann am Hotel Elizabeth angekommen und mussten leider feststellen, dass während der Fahrt unsere Rucksäcke durchsucht wurden. Sämtliche Tüten der oberen und unteren Fächer waren aufgerissen und durchsucht worden. (leider kann man das nicht vermeiden, da die Rucksäcke oben auf dem Dach festgeschnallt werden und immer wieder Leute auch auf dem Dach mitfahren) Zum Glück wurden die Hauptfächer nicht durchsucht (Kamera drin) und so hatten wir einigermaßen „Glück“.
Am Dienstag haben wir uns dann Roller gemietet und haben ein traditionelles Dorf besucht. Holzhütten mit Strohdächern mitten in der Natur. Es war echt beeindruckend zu sehen wie solche Menschen trotzdem überleben können. Geld scheint allgemein in vielen Regionen von Flores irgendwie keine wichtige Rolle zu spielen. Wahrscheinlich wird hier einfach noch sehr viel getauscht.
Auf dem Rückweg haben wir dann noch an den heißen Quellen gehalten. Ich hätte nie gedacht, dass das Wasser so warm/heiß ist. Sicher 35-38 Grad, total angenehm und mitten im Dschungel. Leider hat es danach irre stark zum regnen angefangen und wir mussten fast eine Stunde unterm einem Dach verweilen bevor wir weiter konnten. Abends haben wir wieder eine Phase 10 Spielrunde eingelegt.
Mittwochs haben wir dann unsere letzte Busreise bestritten. Ziel war dieses Mal Labuhan Bajo. Dies war leider auch die längste Strecke und so haben wir an diesem Tag 12 Stunden im Bus verbracht und sind dann abends ziemlich fertig angekommen. Auf der Fahrt habe ich ein ganzes Buch gelesen wodurch die Zeit eigentlich doch recht schnell vergangen ist.
Den Donnerstag haben wir dann damit verbracht ein Boot zu suchen welches und nach Komodo und Rinca bringen sollte. Haben einen Anbieter gefunden der eine echt coole zwei Tagestour hatte und haben dann gleich für den nächsten Tag gebucht. (im nach hinein hätten wir doch wo anders buchen sollen…)
Freitag in der Früh ging es dann los. Unser erster Stopp die Insel Rinca. Nach ca. 2 Stunden Fahrt kamen wir und unsere 4 Begleiter (ein Pärchen auch Ungarn, ein Österreicher der nur halb so cool wie ich war, und ein Franzose, der in 2 Tagen reisen genau einen Satz gesagt hat, einen Würstchen Körper hatte und zudem alle seine Fotos mit maximalen Zoom gemacht hat.)
Auf Rinca haben wir eine kleine Wanderung gemacht wo wir auch direkt am Anfang bereits eine Gruppe von Komodo Warane gesehen haben. Irre diese Viecher. Danach ging es mit dem Boot zum Pink Beach. (Pink, da durch die roten Korallen der Strand leicht rot/pink gefärbt war) Schnorcheln war angesagt. Abartig!!! Korallengärten in allen Farben, zwischendrin Fische ohne Ende. Eine Schildkröte ist dann auch plötzlich mal aufgetaucht. Also echt ein Erlebnis. In einer Bucht vor Komodo haben wir dann geankert und übernachtet. Leider war nicht viel mit schlafen, da der dicke Ungar krass laut geschnarcht hat. DURCHGEHEND. Ab 3 Uhr habe ich dann mit ipod auf voller Lautstärke wenigstens ein paar Stunden Schlaf gefunden.
Den Samstag haben wir mit einer 2 Stunden Wanderung auf Komodo Island begonnen. Neben Wildschweinen, Rehen und Hirschen (die kein bisschen scheu waren und unbeeindruckt von Menschen waren) haben wir dann auch einen riesigen Waran gesehen. Echt imposantes Tier.
Anschließend sind wir zum Manta Point mit der Hoffnung ein paar riesige Manta Rochen zu sehen. Leider hatten wir kein Glück aber dafür gab es wieder eine Schildkröte zu sehen und einen HAI!!! Kurz bevor es dann dunkel wurde und wir wieder am Hafen von Labuhan Bajo waren gab es noch einen weiteren Schnorchel Stopp. Grandios, unglaublich viele bunte Fische, die in großen Schwärmen um einen herumgeschwommen sind und zum Greifen nahe waren. War echt ein wunderbarer Abschluss.
Sonntag stand dann die Heimreise auf dem Programm. Flug hatte schon mal 1 Stunde Verspätung….hieß es zuerst. Dann gab es eine Durchsage, dass es Probleme gibt….3 Stunden später saßen wir dann im Flieger. Leider gab es dann noch einen heftigen Platzregen und wir mussten im Flugzeug nochmal ewig warten, da die Minimaschine nicht starten konnte. Aber irgendwann abends sind wir dann doch noch auf Balli angekommen.
Die Tage waren Wunderbar.
Wieder einmal ein Dankeschön an Jack und Manu für eine witzige und unglaublich gute Zeit. Wir haben sicher sehr sehr viele Eindrücke von einer anderen Welt mitgenommen. Denke da wird man sich noch ewig daran zurückerinnern.
Jetzt ist wieder Unigehen angesagt…..






PS: Liebe muslimische Bevölkerung: mit welchem Sinn schreit um 4 Uhr in der Früh jemand über einen Lautsprecher fürchterlich komische Sachen herum? Gebt es zu, keiner von euch ist in der Moschee und ihr pennt auch noch um diese Uhrzeit... sagt dem doch einfach er soll des 4 Stunden später machen und alles ist gut. ;)

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